Kaum hat das neue Jahr am Romantikerhaus begonnen, freuen wir uns über einen Neuzugang: Friedrich Schlegels einziges Drama „Alarcos“!
Die 1800 geschriebene und 1802 erschienen Tragödie stand bis in die jüngere Vergangenheit im Schatten von Schlegels Roman Lucinde, gleichwohl das Stück einen ähnlich ambitionierten Anspruch hat. Das Drama reflektiert intensiv über das Verhältnis von Antike und Moderne und versucht, die antike Tragödie in der Moderne zu erneuern. Ein äußerst komplexes Stück voller feiner geschichts- und sprachphilosophischer Details.
Bedauerlicherweise kam das Stück bei den Zeitgenossen nicht gut an. Zwar inszenierte Goethe die Tragödie 1802 in Weimar, doch bei der Aufführung kam es zum Eklat. Denn anstatt Pathos zu empfinden, brach das Publikum an tragischen Stellen in Gelächter aus, was sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Umso schöner also, dass uns neben dem eigentlichen Stück auch eine weitere Erstausgabe von 1803 erreicht hat! Gerhard Anton Grambergs kleine Schrift „Etwas über Alarcos. Ein Versuch die Leser zum Schmecken zu zwingen.“ Ein vielsagender Titel, der es dem Romantikerhaus gestattet, in der Dauerausstellung zukünftig nicht nur auf Schlegels Tragödie, sondern auch auf dessen Rezeption einzugehen.