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Fabelhafte Welten – Meisterwerke der komischen Kunst von Ernst Kahl und Michael Sowa

Literaturmuseum Romantikerhaus, Eröffnung: Samstag, 21. Februar 2015, 15 Uhr

Fabelhafte Welten – Meisterwerke der komischen Kunst von Ernst Kahl und Michael Sowa ©Romantikerhaus Jena

Dass Kunstwerke nicht immer den ernsten oder andächtigen Dialog mit dem Betrachter suchen müssen, beweist eine Ausstellungsreihe mit Meisterwerken der komischen Kunst im Romantikerhaus. Ganz in der humoristisch-kritischen Tradition von Spitzwegs Pointenbildern und im opulenten Malstil der alten Meister präsentieren sich die Werke von Ernst Kahl und Michael Sowa. Sie sind laut ohne zu schreien, satirisch, kritisch und bedürfen für ihre Aussagen keiner Cartoon-Sprechblasen. Sie gehören zu den Meisterwerken der komischen Kunst.

Michael Sowa, 1945 in Berlin geboren und aufgewachsen, studierte Kunstpädagogik an der Hochschule der Künste und war gerade ein halbes Jahr als Lehrer tätig, bevor er mit seinen Werken den Schritt in die künstlerische Selbstständigkeit wagte. Da Michael Sowa von sich behauptet, Menschen nicht besonders gut zeichnen zu können, sind in seinen Bildern häufig Tiere die Protagonisten. Diese agieren inmitten einer meist kleinbürgerlich und fast schon unschuldig anmutenden Szenerie. Schaut man aber nur ein wenig genauer hin, so erschließt sich dem aufmerksamen Betrachter ein Witz, der es faustdick hinter den Ohren hat. Zwischen harmlos erscheinenden Landschaftsbetrachtungen oder einem winzigen Schwein in der Suppe findet man den aus Bananen bestehenden Schatz der Stasi oder auch eine sonntägliche Panzerschlacht mit Picknick bei Fontainebleau. Das scheinbar Vertraute einer Landschaft oder einer Alltagssituation wird durch Unerwartetes, Unpassendes konterkariert. Ein intellektuelles Vergnügen entsteht beim Betrachter aus der "betrogenen" Erwartung. Das Gewöhnliche erhält ein geheimnisvolles Ansehen, indem es mit überraschenden, oft winzigen Motiven kombiniert wird. Diese Operation des Romantisierens beherrscht Michael Sowa meisterhaft. In seinen Bilderwelten menscheln die Tiere und spiegeln eigene kleinbürgerliche, kleinkarierte Verhaltensweisen. Die skurrilen und absurden Bilder sind Fabeln, deren Schlusspointe sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick erschließt. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in der Satirezeitschrift "Titanic" oder auch in "The New Yorker" ist Michael Sowa einem breiteren Publikum vor allem durch seine Werke "Filmhund" und "Geflügel mit Perlen" aus dem Kinofilm "Die fabelhafte Welt der Amélie" bekannt.

Ernst Kahl ist ein Geschichtenerzähler. Er erzählt sie auf vielfältige Weise: mit seinen Cartoons, seinen je nach Art der Geschichte groß- oder kleinformatigen Bildern, mit der Musik, die er macht oder den Drehbüchern, die er schreibt. Diese Vielseitigkeit findet sich auch in den Motiven seiner Bilder wieder. Ob absurd, kitschig, grotesk oder makaber – Ernst Kahl tut sein Bestes, um den Besucher zu erstaunen, zu irritieren und zum Schmunzeln zu bringen. "Ich beobachte nur, und ich glaube, ich beobachte mitleidsvoll ... verbunden mit einer tiefen Zuneigung zum Kleinen, zum Unscheinbaren oder zum scheinbar Erbärmlichen ...", beschreibt er seine Arbeitsweise. Ernst Kahl, 1949 bei Kiel geboren, lässt sich von vielen Künstlern inspirieren und greift bei seinen Arbeiten Malstile auf, die ihm für die zu erzählende Geschichte passend scheinen. „Ich würde gern einmal ein Museum leiten für ein viertel Jahr … Ich würde nur umhängen, alles neu verteilen, die Werke ganz anders miteinander konfrontieren, stilistische Grenzen aufheben, Triviales neben Pathetisches stellen, und somit vielleicht zu ganz anderen Geschichten finden." Ernst Kahl beschreibt mit dieser Äußerung eine "ars combinatoria", welche die Wirkung seiner Bilder ausmacht. In namhaften Satirezeitschriften wie "Titanic", "Der Feinschmecker" und "pardon" finden sich die Arbeiten von Ernst Kahl. Aber auch als Drehbuchautor von Detlev Bucks "Wir können auch anders" tat er sich hervor und erhielt dafür den Bundesfilmpreis.

Die Kunst von Kahl und Sowa ist liebenswert mit viel Biss. Sie reagiert spontan auf jedes Beben in unserer Alltagswelt, entlarvt kleinbürgerliche Beschaulichkeit genauso wie schwierige politische Vorgänge durch das Spiel von Sprache und Bild. Die Erwartungshaltung des Betrachters, angeregt durch einen Malstil oder eine Bildkomposition, wird oft im Bild selbst in Frage gestellt und ad absurdum geführt. Das hat nicht selten eine Wendung der Bildaussage zur Folge und öffnet dem staunenden Betrachter im Bild ein weiteres Bild. Die vielfache Reflexion des Themas lenkt im frühromantischen Sinne auf einen argen Weg der Erkenntnis. Unentbehrlich auf dieser Reise sind dabei Witz oder Ironie, von der schon Friedrich Schlegel sagte "In ihr soll alles Scherz und Ernst sein, alles treuherzig offen, und alles tief verstellt."

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